Frühbarock und der Dreißigjährige Krieg
Die Mode im Frühbarock wurde mit den politischen und kulturellen Veränderungen aus dieser Zeit verbunden. Diese verknüpften sich mit dem Dreißigjährigen Krieg, der von 1618 bis 1648 stattgefunden hat. Die in dieser Zeit entstandene Mode wurde eine Art Opposition zu der spanischen Kleidermode der Spätrenaissance.
Die Söldner-Mode des Dreißigjährigen Krieges
Während des Dreißigjährigen Krieges trugen die Männer weite und herabreichende Röcke, auf die sie aus Leder gefertigte Koller angezogen haben. Die Schultern wurdne durch einen Spitzenkragen bedeckt. Auf den Füßen hatte man Lederstiefel getragen, die natürliche Lederfarbe hatten und kniehoch waren. Sie waren mit Spitzen und Zacken ausgestattet und hatten große Sporen. Auf dem Kopf trugen die Männer Schlapphüte aus Filz mit einer breiten Krempe, die vorne, hinten oder seitlich aufgeschlagen war. Den Schlapphut hatte man mit Federn verziert. Derartige Bekleidung wurde nicht nur für die Soldaten, sondern auch für die Männer aus gebildeten Kreisen charakteristisch. Die Schnittmuster kann man auf den Gemälden von Rubens (z. B. „Die Nachtwachte“) und Anton von Dyck sehen. Nach dem Krieg wurde der Rock durch eine Jacke mit kurzen Ärmeln ersetzt. Dazu trugen die Männer weite, sackartige und knielange Hosen, die mit Borten oder Spitzen am naht und Saum verziert waren. Der Mantel als Oberbekleidung wurde bodenlang und auf der Schulter getragen. Lange und herabhängende Frisuren wurden mit Schleifen dekoriert.
Frauenmode in der ersten Hälfte des 17. Jh.
Der Hauptbestandteil der Bekleidung von der Frau aus dieser Zeit war ein faltiges Kleid, das enge und glatte Ärmel hatte und mit Spitzenmanschetten ausgestattet war. Auf das Kleid wurde ein mit Hängeärmeln ausgestattetes Leibchen angezogen. Dazu trugen die Frauen einen Spitzenkragen oder eine Halskrause. Um die Hälfte des 17. Jh. wurden die Kleiderärmel noch verkürzt, obwohl das Schnittmuster noch an Verdugado erinnerte. Dazu trugen die Frauen einen reich gefalteten Rock und einen offenen Oberrock. Unten trugen die Frauen mehrere Unterröcke, die unterschiedliche Farben hatten. Das Kleidoberteil war hatte einen Ausschnitt, an der Kragen sich befand.