Kleidermode im Hochbarock
Das Hochbarock wurde vor allem durch die führende Rolle Frankreichs in Europa geprägt. Es war die Zeit von dem höfischen Absolutismus, die Ära von dem Ludwig XIV., den man als Sonnenkönig bezeichnete. Die Vorherrschaft von Frankreich wirkte sich auf die Kultur im Allgemeinen und die Mode direkt aus.
Frauenmode im Hochbarock
Die Frauen haben nach dem Dreißigjährigen Krieg solche Kostüme getragen, deren Röcke bauschig waren. Nach wie vor blieben die Schultern frei, die Ärmel weit und die Frisuren lockig. Als wichtigste Bekleidungstücke einer modischen Dame galt im Hochbarock das Manteau. Dieses Oberkleid hatte sich auf der Rückseite gebauscht und wurde mit einer Schleppe ausgestattet. Wichtige Veränderungen haben sich auf die verwandten Materialien bezogen. Zur Fertigung der Oberkleider wurden schwere Silber- und Goldbrokate verwendet. Die Kleidungen waren in der Taille tief ausgeschnitten ähnliche, wie der Halsausschnitt. Als Frisur wurde am häufigsten Fontanage getragen. Zu Ende des Hochbarocks wurde der Reifrock wieder modisch. Er wurde mit einem geschnürten Korsett und mit einer Contuche, die am Rücken herabfiel, oft getragen. Die Frisuren wurden herabgesetzt und Frauen haben ihre Haare mit Schleifern und Federn geschmückt.
Herrenbekleidung im Hochbarock
Die Männer haben am Anfang der zweiten Hälfte des 17. Jh. immerhin die rockartigen Hosen - die sogenannten Rheingrafenhose - getragen. Als Oberkleidung wurde ein offenes Wams getragen. Die Frisuren der Männer wurden durch hohe Allongeperücken, was den Fontanage-Frisuren der Frauen entsprach, geprägt. Später wurde das Justaucorps - ein charakteristischer knielanger und eng anliegender Rock - getragen. Der Rock hatte pattierte Taschen an Seiten und breite Ärmelaufschläge. Dazu trugen die Männer charakteristische Hose, die unter dem Kniegelenk gebunden waren, und einen aufgeschlagenen (seitlich, vorne und hinten) Hut, der mit Federn dekoriert war. Die Schuhe wurden mit Schale, Lasche und mit einem Absatz, der sich nach unten verjüngte, ausgestattet. Später trugen die Männer immerhin den langen Rock mit Patten, Taschen und Aufschlägen und ein offenes Wams, durch das Jabot, eine Spitzenverzierung von dem, zu sehen war. Die enge Hose hatte man unter dem Knie gebunden. Schlapphüte wurden durch dreieckige Hüte (die sog. Dreispitze) mit zierenden Borten am Rand ersetzt.